Wir werden wohl gegen die gesellschaftlich anerkannte, mit dem Schein des Rechts
gedeckte Killermentalität des Abtreibungsunwesens nichts ausrichten, sondern können
allenfalls Zeichen setzen und die Dinge im übrigen in Gottes Hand legen und vor Gott
fürbittend für unser Volk und Land einstehen, dass er uns nicht ins Gericht dahingibt,
nicht an die Wand fahren lässt, das Böse nicht zurechnet, sondern uns immer wieder
einen Neuanfang und einen Neubeginn und vor allem Buße und Umkehr schenkt.
Von einem bemerkenswerten, geradezu vorbildlichen zeichenhaften Handeln las ich in
einer der letzten Ausgaben von ideaSpektrum, Nr. 49, vom 05.12.2007, das mir so gut
gefallen hat, dass ich es hier gekürzt wiedergeben möchte.
Der Beitrag stand unter der Überschrift "Ihr Kinderlein kommet" und berichtet von vier
Hebammen, die keinen anderen Ausweg sahen, als ihre sichere Stellen aufzugeben
und in eine ungewisse Zukunft zu gehen.
Die vier Hebammen, Tamar Küchler, Andrea Käppler, Kirsten Zeil und Aline Queck, kündigten ihre sicheren Arbeitsplätze in der Frauenklinik in Chemnitz aus Gewissensgründen,
weil sie befürchteten, an sogenannten "Spätabtreibungen" mitwirken zu müssen.
Neben den mehr als 100.000 Kindern, die jährlich in Deutschland abgetrieben werden (die
Dunkelziffer könnte noch wesentlich höher sein), gibt es auch die "Spätabtreibungen",
bei denen das werdende Kind mitunter die Reife einer Frühgeburt erreicht hat. Während
eine Frühgeburt in den Brutkasten kommt, lässt man das "spätabgetriebene" Kind kurzerhand "verrecken", wenn der "Arzt" (oder sollte man nicht besser "Exekuteur" sagen) dem
Kind nicht schon im Mutterleib eine tödliche Dosis Kaliumchlorid injiziert, das einen
Herzstillstand auslöst. Da die "Spätabtreibung" einer Geburt gleichkommt, kann hier die
Hilfe einer Hebamme nötig werden.
Bekannt ist hier der Fall eines Jungen, namens Tim, der nach der Spätabtreibung "einfach
nicht verrecken wollte", bis sich dann ein mitfühlender Arzt der "Spätabtreibung annahm, die
heute als behindertes Kind in einer Pflegefamilie lebt.
Die Hebammen, die hier gekündigt haben, sehen in ihrem Beruf einen Traumberuf und wollen
dazu beitragen, dass Kinder ins Leben kommen und nicht umgekehrt, umgebracht werden.
Für sie ist klar, dass das Gebot, du sollst nicht töten (morden) auch für ungeborene Kinder
gilt, woran auch alle menschengemachten rechtlichen Konstruktionen, wonach die Rechtsfähigkeit eines Menschen erst mit der Geburt beginnt, nichts ändern können. Die Entscheidung
zu kündigen ist den Hebammen nicht leicht gefallen, zumal sie damit einer ungewissen Zukunft
entgegengingen und dieser Entschluss auch auf Unverständnis stieß.
Die Hebammen kamen da schon in einen Gewissenskonflikt, den jeder vielleicht schon mal
selbst durchgemacht hat: Es gibt manchmal Dinge, von denen man weiß, dass sie Unrecht
sind, auf die man aber nicht verzichten kann oder verzichten möchte, und da ist man dann
versucht "Begründungen" und "Rechtfertigungen" für das falsche Tun zu finden, ohne dabei
aber wirklich Ruhe zu finden. Zu dieser findet man erst, wenn man die einzig richtige Entscheidung getroffen hat.
Im vorliegenden Fall versuchte die Klinikleitung die Hebammen in einem "klärenden Gespräch"
mit Argumenten davon zu überzeugen, dass sie bleiben und nicht kündigen. Man sagte ihnen,
dass ein behindertes Kind ja nicht nur die Eltern, sondern die ganze Gesellschaft belaste.
Deshalb müsste man doch hier Verständnis haben. Man warf den Hebammen vor, dass sie
sich nicht in die Lage einer Mutter versetzen könnten, bei deren werdendem Kind eine Behinderung diagnostiziert worden sei. Kirsten Zeil konnte sich das allerdings sehr gut vorstellen,
da auch bei ihrem dritten Kind eine Behinderung diagnostiziert worden war, das Kind dann
allerdings völlig gesund zur Welt kam. Offenbar kein Einzelfall, da hier wohl oft falsche Diagnosen gestellt werden worauf dann rein präventiv abgetrieben wird. Hier wird negiert, dass
Gott keine Fehler macht, sondern auch den behinderten Menschen annimmt, führt und leitet.
Die Hebamme Tamar Küchler bittet Gott um ein Zeichen. Das bekam sie am darauf folgenden
Sonntag im Gottesdienst als der Pfarrer in der Predigt aus dem Jesajabuch liest: Wehe denen,
die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Licht Finsternis machen. Da war die
Entscheidung klar: Sie würde kündigen. Und nach der Kündigung ging es ihr wieder so richtig gut,
und nicht nur ihr.
Im übrigen wird auch das Post-Abortio-Syndrom immer wieder verschwiegen. Viele Frauen, die
abgetrieben haben und nach der Abtreibung "gesund" aus der Klinik entlassen werden, bekommen
danach schwerste psychische Probleme. Es soll Krankenkassen geben, die mittlerweile gegen
Abtreibungen sind, weil die Behandlung dieses Syndroms zu teuer werde.
Gott hat aber für die Hebammen gesorgt. Kirsten Zeil und Tamar Küchler haben sich mit einer
Hebammenpraxis selbständig gemacht, die eine in Flöha bei Chemnitz und die andere in
Grottendorf, wo sie sich über Mangel an Arbeit nicht beklagen können. Aline Queck ging als
Hebamme in ein weltweit tätiges Missionswerk und für die Hebamme Andrea Käppler wurde
ganz überraschend eine Stelle in Glauchau frei. Unterm Strich haben sich alle Hebammen beruflich
sogar besser gestellt. Wenn wir um der Gerechtigkeit willen etwas aufgeben, hat Gott etwas
Besseres für uns bereit, diese Erfahrung konnten die Hebammen machen.
Der Fall dieser Hebammen, der über Sachsen hinaus bekannt wurde, bewirkte möglicherweise
mehr als alles Anprangern der skandalösen Abtreibungspraxis, an die sich leider auch schon
viel zu viele Christen gewöhnt haben.
Es wird dauernd über den Geburtenrückgang geklagt. Eigentlich könnten wir genügend Kinder
haben, wenn in den letzten 30 Jahren nicht 8 Millionen Kinder im Mutterleib getötet worden wären.
Als sie anfingen, die ungeborenen Kinder zu töten, sagte ich nichts, denn ich war ja nicht betroffen.
Als sie die Behinderten holten, sagte ich nichts, denn ich war ja nicht behindert.
Als sie die Alten holten, sagte ich nichts, denn ich war ja nicht alt.
Morgen kommen sie mich holen - aber nun ist keiner mehr da, der für mich sprechen könnte.
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