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Tagesleitzettel - die tägliche Bibellese vom 06.11.2024

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Hilfe bei Gott suchen

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt.

Psalm 121,1

Mein Hilfe kommt mir von dem Herrn,
er hilft uns ja von Herzen gern;
Himmel und Erd hat er gemacht,
hält über uns die Hut und Wacht.

Frage: Worauf verlässt Du dich in diesen unruhigen Zeiten?

Zum Nachdenken: Der Weltmensch schaut in eine immer finster werdende Zukunft. Die Krisen der Gegenwart treiben die Weltmenschen in Angst und Verzweiflung. Jeder dritte Mensch in unserem Land soll an psychischen Auffälligkeiten leiden. Wir alle brauchen Hilfe für unsere Seele und eine das Leben erhaltende Perspektive. Woher bekommst Du Hilfe? Im heutigen Bibelwort ist eine starke Verheißung gegeben. Wenn Du deine Augen auf den Schöpfer des Himmels und der Erde richtest und wenn Du ihn in allen Lebenslagen aufrichtig um Hilfe bittest, dann wirst Du von ihm die nötige Hilfe bekommen. Auf Menschen sich zu verlassen, hat keinen bleibenden Wert. Vertraust Du aber auf den Schöpfer aller Dinge, so bist Du umsorgt und stehst in der sicheren Obhut des Heilands. Dies gilt als Leitvers sowohl dem Einzelnen als auch dem Volk Israel. Eine gewaltige Verheißung auf dem Weg in die himmlische Heimat.

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Piusbrüder und die Meinungsfreiheit

(12.07.2009)




Die Piusbrüder hatten in der neuen Ausgabe ihres Mitteilungsblattes in der Rubrik „Untergang des Abendlandes“ zum Protest gegen den „perversen Christopher-Street-Day“ (CSD) aufgerufen. In dem Text heißt es unter an derem: „Wir stolz sind wir, wenn wir in einem Geschichtsbuch lesen, dass es im Dritten Reich mutige Katholiken gab, die sagten: „Wir machen diesen Wahnsinn nicht mit!“. Ebenso muss es auch heute wieder mutige Katholiken geben!“

Die Piusbruder wollen nicht, „dass unsere Heimat zu einem Sodom und Gomorrha wird“.

Die CSD Veranstalter stellten wegen des Textes daraufhin Strafanzeige wegen Volksverhetzung, der Grünen Politiker Volker Beck regte eine Beobachtung der Gemeinschaft durch den Verfassungsschutz an und die Diözese Rottenburg-Stuttgart distanzierte sich umgehend von dem Aufruf der Pius-Brüder.

Auch der Zentralrat der Juden fühlte sich, wegen des Vergleichs mit dem Widerstand im Dritten Reich, angegriffen.

Nach § 130 StGB ist es strafbar, den öffentlichen Frieden dadurch zu stören, dass man zum Hass gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert oder die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden.

Der Strafrahmen bewegt sich zwischen 3 Monaten und 5 Jahren Freiheitsstrafe.

Ich zähle den § 130 StGB zu den „Maulkorbparagraphen“, mittels derer es möglich ist, unbequeme Kritiker mundtot zu machen, zumal der Text des § 130 StGB dehnbar ist.

Die Stuttgarter Nachrichten boten an, Lesermeinungen abzugeben, die dann im Leserforum nachgelesen werden konnten. Die Reaktionen bewegten sich zwischen dem Verständnis für das Anliegen der Piusbrüder und wüsten Beschimpfungen derselben. (Darüber, dass sich diese daraufhin auf den § 130 StGB berufen haben, ist nichts bekannt geworden.)

Ich möchte die Beurteilung hier aber jedem selbst überlassen und zum besseren Verständnis einen Blick in die Vergangenheit tun, in eine Zeit, in der ich Jugendlicher bzw. ein junger Mann war, was 40 bis 50 Jahre zurückliegt.

Was ich jetzt darstelle ist keine Wertung und auch keine Beurteilung, ob das, was einmal war, richtig oder falsch, angemessen oder übertrieben gewesen ist. Mir liegt nur daran, den radikalen Wandel aufzuzeigen, zu dem es zwischenzeitlich kam.

In den 60er Jahren bestand ein allgemeiner Konsens darüber, dass Homosexualität pervers bzw. abartig ist. Das war auch die wissenschaftliche Sichtweise. Homosexuelles Tun stand unter der Strafandrohung des § 175 StGB. Man sprach von „175ern“ und Leuten, die am 17. Mai (17.5) geboren sind.

Ich komme aus der ehemaligen DDR, und in der „Leipziger Volkszeitung“ waren regelmäßig Zahlen über die „Zunahme der Homosexualität in der BRD“, zu lesen, was als abschreckendes Beispiel und Zeichen der Dekadenz und „Niedergangs des Kapitalismus“ dargestellt wurde.

In den 60er Jahren war man keinesfalls verklemmt oder prüde. In der Literatur, die sich mit sexuellen Themen befasste, war zu lesen, dass es völlig undenkbar sei, dass Homosexualität jemals zu einer allgemein akzeptierten Lebensart werden könne. (Es gab schon früher Versuche ein „Drittes Geschlecht“ zu etablieren.)

Dass es „Ehen“ zwischen Gleichgeschlechtlichen geben könne, war so unvorstellbar, wie der Gedanke, dass Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen könnten.

Auch sonst galten andere Regeln. Einem unverheirateten Paar ein Zimmer zu vermieten galt als Unzucht und Kuppelei und stand unter Strafe. Unverheiratetes Zusammenleben, wie heute weit verbreitet ist, war undenkbar.

Abtreibung war ein klarer Straftatbestand. Der Gedanke, dass man Unrecht deshalb akzeptieren müsse, weil Rechtsbrüche ohnehin vorkommen und diese “nebenwirkungsärmer“ sind, wenn man sie nicht sanktioniert, wäre niemandem gekommen.

Pornographie stand unter Strafe. Prostitution galt als sittenwidrig und war kein anerkannter Beruf. Sexszenen, wie sie im Fernsehen allgegenwärtig sind und die Abbildung nackter Frauen in Illustrierten, hätten einen Skandal ausgelöst und den Staatsanwalt auf den Plan gerufen.

Ich erinnere mich an den Film „Das Schweigen“, in welchem eine Bettszene angedeutet und eine Frau nackt gezeigt wurde. Allerdings war das Bild der Länge nach geschnitten, so dass nicht viel zu sehen war. Das langte, um einen Skandal auszulösen, der von der Presse entsprechend vermarktet wurde. Insoweit hat sich nichts geändert.

In den Jahren 1966 und 1967 war ich bei der Bundeswehr. Ein Offizier wurde wegen eines außerehelichen Verhältnisses aus dem Dienst entfernt, weil sein Verhalten geeignet war, das Ansehen der Bundeswehr zu schädigen.

Uns „Jungen Kameraden“ wurde geraten, das Rotlichtmilieu zu meiden, weil dadurch das Vertrauen der Bevölkerung in die Bundeswehr untergraben wird.

Homosexuelle waren für den Dienst in der Bundeswehr nicht geeignet. Es wurden mal zwei ertappt, die im Bett beieinander lagen, was sanktioniert wurde und allgemeine Abscheu erregte.

Statt der allgemeinen Sexualisierung der Gesellschaft, wo es nur noch um dieses Thema zu gehen scheint, wurde Selbstbeherrschung, Zurückhaltung und Zartgefühl gegenüber der weiblichen Psyche gelehrt. Die Pille auf Krankenschein, damit schon im unreifen Alter, Sex ohne Reue probiert werden kann, gab es nicht. Das wäre als schwere Unzucht angesehen worden.

Zu der Wandlung, zu der es dann kam, haben die von mir als solche bezeichneten „68er Chaoten“ nicht unerheblich beigetragen, die auch die „Befreiung der Sexualität“ propagierten.

Auslöser für diese Bewegung war der Tod des Studenten Benno Ohnesorg, der bei einer Demonstration gegen den Besuch des Schahs von Persien, am 02. Juni 1967, von einem Polizisten erschossen wurde.

Die Stimmung unter den Studenten war damals gereizt, und der Tod des Studenten war der Funke, der die Sache zur Explosion brachte. Es kam zur Bildung der „Bewegung 02. Juni“ aus der danach die Terroristen hervorgingen. Von diesen Gruppierungen wurde die Bundesrepublik auf das Übelste beschimpft, verleumdet und skurrile Anschuldigungen erhoben.

Heute weiß man dass der Polizist, der Benno Ohnesorg erschoss, der Stasi angehörte. Sollte der Schuss beabsichtig gewesen sein um die Verhältnisse in der Bundesrepublik zu destabilisieren, kann man hier nur von einem „vollen Erfolg“ sprechen. Der Polizist gab damals an, von den Demonstranten hart bedrängt worden zu sein, weshalb er keinen anderen Ausweg sah, als zu schießen.

Die 68er traten, wie beabsichtigt, den Marsch durch die Institutionen an und hatten von Anfang an Sympathisanten in maßgeblichen Stellen. Im Fernsehen wurden verstärkt Außenseiter und „ausgeflippte Typen“ vorgeführt, die dort Gelegenheit bekamen, ihre zum Teil sehr merkwürdigen Ansichten auszubreiten, was von den Moderatoren verständnisvoll begleitet wurde.

Auf dieser Schiene ist dann auch, sehr erfolgreich, die Homosexuellenlobby gefahren, was zu den heutigen Verhältnissen geführt hat.

Das Fernsehen ist ohnehin ein starker Meinungsbildner. Man denke an die Fernsehkrimis: Die „Heldinnen und Helden“, in Gestalt der Hauptkommissarinnen und Hauptkommissare, leben in unklaren Familienverhältnissen, haben „selbstbewusste“ Kinder, die Türen knallend die Szene verlassen, wenn man ihnen widerspricht, wobei sich der allein erziehende Elternteil, froh, wenn das Kind überhaupt wieder zurückkommt, demutsvoll bei diesem entschuldigt.

Die „Heldinnen“ haben zumeist etwas einfältige männliche Untergebene. „Heldinnen und Helden“ sind im Dienst sexuellen Abenteuern nicht abgeneigt und kommen schnell zur Sache.

Was früher der „Alibi-Neger“ war, mit dem gezeigt werden sollte, dass man nicht rassistisch ist, sind heute homosexuelle Liebschaften, die als ganz selbstverständlich in die Handlung einbezogen werden. Die „Bösewichter“ sind in der Regel in geordneten Verhältnissen lebende Bürger, die gerne auch mal als „Fundamentalisten“ und „fromme Heuchler“ dargestellt werden.

Das entspricht genau dem derzeitigen Zeitgeist, der den Zuschauern unbemerkt untergejubelt wird.

Es kann keinesfalls darum gehen, Menschen wegen ihrer Neigungen oder Ansichten zu verurteilen oder auszugrenzen. Das will ich hier ganz dick unterstreichen. Gerade diesen Menschen gegenüber sind wir als Christen in besonderer Weise verpflichtet.

Das wird besonders deutlich, denkt man an die rasante Zunahme von Menschen, die psychotherapeutischer Hilfe bedürfen, ihre Zahl hat sich in den letzten 7 Jahren verdoppelt, denkt man die deutliche Zunahme verhaltensgestörter Kinder, denkt man an die erhöhte Gewaltbereitschaft, an Vandalismus und Verrohung. Man kommt zu dem Schluss, dass etwas ganz erheblich danebengegangen sein muss.

Sollte es tatsächlich so sein, dass die Gebote Gottes Schutzzäune sind, die uns bewahren sollen und keine Regeln zur Einschränkung unserer Freiheit?

Ist der Aufruf der Pius-Brüder nun Volksverhetzung oder eher der Volksaufklärung zuzurechnen?

Wie kann die ganze Entwicklung im Lichte des Wortes Gottes gesehen werden?

Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen!
Jesaja 5, 20

Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihren eigenen Gelüsten werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken.
2. Timotheus 4, 3

Darum sendet ihnen Gott die Macht der Verführung, so dass sie der Lüge glauben.
2 Thessalonicher 2, 11

Schrecklich, Gott kann Völker und Menschen dahingeben, in dem er sie in ihr selbst gewähltes Unglück laufen lässt.

Und für uns als Christen gilt gerade deshalb:

Menschenfurcht bringt zu Fall; wer sich aber auf den Herrn verlässt, wird beschützt.
Sprüche 29, 25

Wir sollten deshalb Mut zur Wahrheit haben. Nicht zum verurteilen, sondern zur Hilfe. Es reicht aus, wenn die Amtskirche konfliktscheu und angepasst ist.

Es gibt nun mal natürliche Ordnungen und eine Schöpfungsordnung, die man nicht ohne Schaden zu nehmen, verletzt. Gott hat den Bund zwischen Mann und Frau gesegnet! Nichts anderes! Es ist frevelhaft die Schöpfungsordnung „verbessern“ oder menschlichen Ideologien anpassen zu wollen.

Ich bewundere es, wenn jemand den Mut hat, dem Zeitgeist zu widerstehen und etwas zu sagen, was überhaupt nicht ankommt. Das ist manchmal bitter nötig, damit es zu einem Aufwachen kommt.

Auch wenn ich keine Beziehungen zu den Piusbrüdern habe und diese sicher Ansichten haben, die nicht die meinen sind, war das was, sie sagten, ein Ruf zur Umkehr.

Ohne Gott geht es todsicher in den Abgrund, und wenn wir nicht bald umkehren werden wir keine Zukunft haben. Soviel ist sicher!


Jörgen Bauer

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