| Kirchentag oder Grüner Parteitag?(08.06.2011) Vom 01. bis 05. Juni 2011 fand in Dresden der 33. Deutsche Kirchentag statt. Nach meiner Auffassung versäumt man nichts, wenn man Kirchentagen fernbleibt - obwohl Dresden sonst eine sehr sehenswerte Stadt ist.
Mir reicht es völlig, wenn ich höre und lese, was beim Kirchentag geboten wird, und da sehe ich mich in meiner Auffassung bestätigt.
In FOCUS online, das ich wegen seiner ausgewogenen Berichterstattung schätze, war am 03.06.2011, unter der Überschrift „Vitaminbonbon für Wutbürger“ zu lesen, dass der Kirchentag fest in grüner Hand ist und die Grünen ein regelrechtes grünes Netzwerk über den Kirchentag gespannt hätten.
Die Grünen hätten nunmehr den Marsch durch die kirchlichen Institutionen angetreten, wurde berichtet, mit dem Ziel in allen Leitungsämtern und Gremien so zu dominieren, wie sie es im Rat der EKD bereits tun.
Diese Schlüsse lassen sich auch aus der Berichterstattung anderer Medien und dem Programm des Kirchentages ziehen.
Geradezu vernichtend ist der Bericht in SPIEGEL – online, vom 06.06.2011, unter der Überschrift „Grün glauben, schwarz sehen“. Der SPIEGEL schrieb von einem „Missbrauch der Religion“, bei dem der Evangelischen Kirche – im Gegensatz zur Katholischen – der transzendente (überirdische) Bezug abhanden gekommen sei, indem man nur noch auf das Diesseitige ausgerichtet ist.
Aus dem Bericht muss weiter geschlossen werden, dass auf dem Kirchentag, in geradezu weltfremder Weise, grün sentimental, gefühlsduselig phantasiert wurde.
Dazu dürfte dann auch die am 03.06.2011 von MEDRUM verbreitete Meldung passen:
Margot Käßmann äußerte sich auf dem Evangelischen Kirchentag erneut über Afghanistan. Sie hält es für eine gute Idee, auf Gewalt zu verzichten und bei Kerzenlicht mit den Taliban zu beten.
Wir sollen und dürfen auch für die Verirrten und Fehlgeleiteten beten. Aber sollte man nicht zuallererst an die Opfer diverser hinterhältiger Sprengstoffanschläge und die vielen Christen denken, die Opfer muslimischer Gewalt werden? Und was könnte Christen und Taliban verbinden, dass sie gemeinsam, bei Kerzenlicht, beten? Und zu welchem Gott sollen sie beten?
Typisch für den grünen Kirchentagsgeist war die Meldung von MEDRUM vom 29.05.2011:
Eine Theologie der Vielfalt bietet der 33. Evangelische Kirchentag seinen Besuchern am Freitag, 3. Juni 2011, mit der Pfarrerin Kerstin Söderblom als Referentin an. Die Veranstaltung gehört zu zahlreichen Veranstaltungen, an denen der Verein "Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexualität und Kirche e.V." beim Großereignis "Evangelischer Kirchentag" in Dresden mitwirkt.
Wäre ist nicht wichtiger Gottes gute Schöpfungsordnungen zu rühmen, statt den Besuchern die Vielfältigkeit des Verkehrten näher zu bringen, in dem man diesem breiten Raum zu einer unguten Selbstdarstellung gibt?
Bedenkt man, dass der Rat der EKD praktisch fest in grüner Hand ist, muss man sich darüber allerdings nicht wundern.
Dann überrascht es nicht, wenn auf einem solchen „Kirchentag“ Themen dominieren, die dem neomarxistisch eingefärbten Weltbild der Grünen entsprechen, wodurch der Kirchentag zu einer parteipolitischen Veranstaltung mit pseudochristlichem Anstrich wird.
Entsprechend sind dann die Themen, bei denen es um die Gleichberechtigung von Homosexuellen, Stuttgart 21, Energiewende, Anti-Atomkraft, Klimaschutz, Bewahrung der Schöpfung, gerechte Wirtschaftsordnung, Globalisierung bzw. um das, was die Grünen jeweils darunter verstehen, geht.
Daneben gab es dann noch „grün-alternative“ Angebote, wie sie dem pseudoreligiösen grünen Naturverständnis entsprechen, wie Einführung in Qui-Gong, Seminar Geo-Engineering, Biss zum Gebet – Vampirismus und Christsein, eine Haut-Kosmetikschule und anderes in dieser Art.
Bedenklich wird es, wenn solche Themen, die zum Teil ihre Berechtigung haben, mit dem Reich Gottes in Verbindung gebracht werden, wobei so, wie in der Abschlusspredigt, erklärt wird, dass man dem Reich Gottes näher kommt, wenn Menschen Irrwege verlassen und das Richtige tun, was im Prinzip nicht falsch, aber eine der typischen Halbwahrheiten ist.
Denn hier haben wir die typische Verkürzung der biblischen Botschaft, wonach es nicht Gott ist, der alles neu machen wird, sondern dass es die Menschen sind, die durch ein moralisch richtiges, will heißen „gutmenschliches“ Verhalten, das Reich Gottes sichtbar werden lassen.
Und das ist ja gerade die große Illusion, vor der wir bewahrt werden sollen. Es ist die Illusion wie sie allen Weltverbesserungsideologien zugrunde liegt, und das ist es was „grüne Ideen“ so gefährlich macht!
Nach biblischer Botschaft ist der Weg des Christen durch die Feindschaft der Welt und das Überwinden der Welt gekennzeichnet, wobei am Ende nur der gut dasteht, der treu zu Christus und seinem Wort gestanden ist, was nicht ausschließt, dass es auch in der Welt gute Entwicklungen geben kann, die etwas von Gottes Wirken erkennen lassen, was aber nichts mit dem Reich Gottes, als solchem, zu tun hat.
Der Evangelist Dr. Lothar Gassmann leitete nachfolgenden Mahnruf zum „Kirchentag“ weiter, in dem es unter anderem heißt:
Ich bin alles andere als vollkommen und möchte nicht "von oben herab" schreiben. Ich bin mir meiner eigenen Schuldhaftigkeit sehr bewusst und lebe jeden Tag aus der unverdienten Vergebung Jesu.
Aber ich mache mich schuldig, wenn ich zu Gotteslästerung schweige. Jeder Christ, der nicht klar Position bezieht, macht sich schuldig.
Zur Zeit läuft der Kirchentag in Dresden. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat eine Dimension des Abfalls erreicht, worüber man nur noch weinen kann.
Es ist eine Schande für alle echten Christen, wenn man mit ansehen muss, wie ungläubigen Politikern, Vertretern fremder Religionen oder Befürwortern unbiblischer Lebensweisen eine Plattform gegeben wird, um ihre Parolen zu verbreiten.
Es ist ebenso eine Schande, wenn in der Gemeinschaftsbewegung zum Kirchentag eingeladen wird, aber bibeltreue Verkündiger ausgeladen werden.
Sebastian Gruner, Erlbach-Kirchberg (Sachsen)
Es mag ja sein, dass es am Rande des Kirchentages auch Erfreuliches gab. Es hat sicher sein Gutes, wenn man sich über die unterschiedlichsten Themen austauscht und Kontakte knüpft. Das ist aber nicht der eigentliche Sinn eines als solchen bezeichneten „Kirchentages“.
Ein Kirchentag sollte Zeichen wider den Zeitgeist setzen und die Gläubigen stärken und ermutigen, unbeirrt den Weg in der Nachfolge des Jesus zu gehen, den das Neue Testament bezeugt.
In Leserbriefen äußerte man sich ebenfalls kritisch zu den Auswüchsen des Kirchentages, wobei man seine Enttäuschung über die Evangelische Kirche äußerte und ein Leser ankündigte, in die katholische Kirche überzutreten.
Folgender, ausnahmsweise zustimmender Leserbrief lässt etwas vom Geist des Kirchentages ahnen, denn der Leser schrieb:
Offenbar sehen die muffenden Talarträger ihre Felle schwimmen, denn anders kann ich mir den Neid der außenstehenden Parteien nicht erklären. Als erstes Gut muss es jedem Menschen um den Erhalt und den ordentlichen Umgang mit der Schöpfung gehen und dann erst um den Profit. Alle Parteien haben dieselbe Chance, diese Inhalte zu leben. Offenbar gelingt es nicht allen überzeugend. Selbst schuld.
Hierzu ist anzumerken, dass nicht der Erhalt und der ordentliche Umgang mit der Schöpfung an erster Stelle stehen, sondern der Glaube an Jesus Christus und die Frage, wie erlange ich das ewige Leben. Darum sollte es beim Kirchentag in erster Linie gehen.
Ist diese Frage geklärt ergibt sich daraus alles Weitere, wozu dann auch der richtige Umgang mit der Schöpfung gehört.
Offenbar gehören aber diejenigen, die für die Klarheit und Wahrheit des Evangeliums eintreten, zu den „muffenden Talarträgern“.
Folgerichtig passen Themen wie „Abtreibung“, „Christenverfolgung“, „Messianische Christen“, „Mission“, Evangelisation“ usw. nicht auf einen solchen „Kirchentag“, von Themen wie „Sünde“, „Vergebung“, „Umkehr“ und „Bekehrung“, erst gar nicht zu reden.
Was sagt das Wort Gottes dazu?
Nachfolgende Worte schrieb der Apostel Paulus, aus seiner Gefangenschaft in Rom, an seinen „lieben Sohn“ Timotheus:
Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. Darum schäme dich nicht des Zeugnisses von unserm Herrn noch meiner, der
ich sein Gefangener bin, sondern leide mit mir für das Evangelium in der Kraft Gottes.
Er hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unsern Werken, sondern nach seinem Ratschluss und nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt, jetzt aber offenbart ist durch die Erscheinung unseres Heilands Christus Jesus, der dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium, für das ich eingesetzt bin als Prediger und Apostel und Lehrer.
Aus diesem Grund leide ich dies alles; aber ich schäme mich dessen nicht; denn ich weiß, an wen ich glaube, und bin gewiss, er kann mir bewahren, was mir anvertraut ist, bis an jenen Tag.
Halte dich an das Vorbild der heilsamen Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe in Christus Jesus. Dieses kostbare Gut, das dir anvertraut ist, bewahre durch den heiligen Geist, der in uns wohnt.
2. Timotheus, 1, Verse 7 – 14
Paulus schrieb das zu einer Zeit, als die Christen zum Teil heftigen Verfolgungen ausgesetzt waren. Paulus passt sich deshalb aber nicht der Welt und dem herrschenden Zeitgeist an, was ihm ein unproblematisches Leben ermöglicht hätte, sondern er ruft dazu auf, fest im Glauben zu beharren.
Paulus, dem der Auferstandene vor Damaskus begegnet ist, weiß von was er schreibt weshalb seine Aussage die transzendente Dimension eines lebendigen Glaubens hat, der nicht im Diesseitigen hängen bleibt.
Das ist der zeugnishafte Geist, der gegen den Strom schwimmt, der einen wirklichen Kirchentag auszeichnen würde.
Paulus wurde wenig später, nachdem er den Brief an Timotheus geschrieben hatte, hingerichtet. Einer solchen Gefahr sind wir in keiner Weise ausgesetzt.
Von daher bekommt der Satz:
Es ist eine Schande, dass die meisten Gläubigen dazu schweigen,
der in dem, von Dr. Lothar Gassmann weitergeleiteten Mahnruf stand, seine besondere Würze!
Jörgen Bauer
Hinweis auf die Broschüre „Die Grünen – Rote Wölfe im grünen Schafspelz“,
Autor Peter Helmes, die bei den Deutschen Konservativen, Beethovenstraße 60,
22083 Hamburg, (oder Postfach 760309 – 22053 Hamburg), Tel. 040 / 299 44 01,
Fax 040 / 299 44 60, kostenlos angefordert werden kann.
Auch von dem Buch GRÜN WAR DIE HOFFNUNG - GESCHICHTE UND KRITIK DER GRÜNEN
(237 Seiten, 9,80 Euro) von Dr. Lothar Gassmann ist noch ein letzter
Restbestand beim Verfasser erhältlich ( logass1@t-online.de www.L-Gassmann.de )
Es sollte dringend neu aufgelegt werden, doch leider fand sich bisher kein Verlag.
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