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Christliche Impulse
Denkanstöße zu aktuellen Themen aus biblischer Sicht

Die Bibel als Impulsgeber

Tagesleitzettel - die tägliche Bibellese vom 14.12.2024

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Im Glauben durchs Leben gehen

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.

Hebräer 11,1

Der Glaube ist bewährt mit kraftvoller Ursache
und hält sich ganz fest an hohe Ansprüche.
Widerstände gilt es zu überwinden,
aber festes Vertrauen wird sie beenden.
Der Glaube, der ganzheitlich hilft,
auch wenn es mal nicht so läuft.
Zuversicht durch Hoffnung fügen sich an
und bringen die Hingabe an Gott voran!

Frage: Ist Glaube für Dich ein Standpunkt oder ein Weg? Der Weg mit Jesus durchs Leben?

Zum Nachdenken: Glaube ist Gnadengabe Gottes, aber kein Diplom für besondere Frömmigkeit. Alle, die fest an Gottes Wort glauben, denen öffnet ER Hoffnung, Herz und Augen. Der Glaube wird erst mit Christus lebendig und erweist sich als überlebenswichtig! Alles andere ist Flickwerk. Nur in Jesus haben wir Heilsgewissheit. Bleib bitte eindeutig dabei und sei ein Zeugnis für Gottes Gnade! (Apg.16,31)

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Ökumenischer Kirchentag

(10.06.2010)


Vom 14. – 16. Mai 2010 fand in München ein weiterer Ökumenischer Kirchentag, nachfolgend als ÖKT bezeichnet, statt.

An einen Kirchentag stelle ich bestimmte Anforderungen. Nach meinem Verständnis muss es hier in erster Linie um den Glauben an Jesus Christus, um ein biblisch orientiertes und damit unverfälschtes Evangelium, um das Scheiden der Geister und um die Stärkung des Glaubens gehen.

Da die Kirchentage das nicht sind, sondern eher einem unverbindlicher „Markt der Möglichkeiten“ gleichen, meide ich derartige Veranstaltungen, was aber nicht heißt, dass ich mich nicht dafür informiere, was dort abläuft.

Und so will ich es einmal mit einer kritischen Würdigung des ÖKT versuchen. Wobei ich zuerst versuchen werde, eine Zustandsbeschreibung dessen zu geben, was Kirche und Christlicher Glaube heute sind.

Zuerst zum Zustand der Kirche:
Wenn von Ökumene die Rede ist, wird in erster Linie an die Evangelische und die Katholische Kirche zu denken sein, die auch auf dem ÖKT dominiert haben. Dabei ist die Katholische Kirche, die sich als die „wahre Kirche“ ansieht, selbst die Folge einer Spaltung, zu der es im Jahre 1054 kam, als sich die katholische von der bis dahin orthodoxen Kirche trennte.

Die orthodoxe Kirche war auf dem ÖKT ebenfalls vertreten.

Im 16. Jahrhundert kam es dann durch die Reformation zu einer Abspaltung von der Katholischen Kirche in Gestalt der Evangelischen Kirche. Alle Konfessionen, dabei insbesondere die Evangelische Kirche, haben sich in zahlreiche Denominationen, Gemeinden und Sondergemeinschaften aufgesplittert.

Auf einem ÖKT wird man deshalb versuchen, bestehende Gegensätze zu harmonisieren und betonen, „dass die Gemeinsamkeiten überwiegen“.

Um herauszufinden, inwieweit letzteres zutrifft, sollen jetzt nur die bestehenden Unterschiede zwischen den bei uns dominierenden Konfessionen, der katholischen und der evangelischen Kirche, betrachtet werden.

Ich werde mich dabei auf das beschränken, was als besonders wesentlich erscheint. Die nachfolgende Auflistung erhebt deshalb keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Zuerst die katholische Sichtweise:

Der Mensch ist zwar ein Sünder, aber nicht vollständig unfähig zum Guten, sondern durch den Sündenfall „nur“ geschwächt. Ein „guter Kern“ ist ihm geblieben.

Der Mensch kann deshalb durch „gute Werke“ Verdienste erwerben.

Besonders verdiente Christen können selig bzw. heilig gesprochen werden.

Das Opfer Christi und die „guten Werke“ der Gottesmutter Maria und aller Heiligen bilden den „Kirchenschatz“, von dem ein Glaubender, dem es hier mangelt, Anleihen nehmen kann. Darauf baut der Ablass auf, den es bis heute, wenn auch nicht mehr als Ablasshandel, gibt. So kann durch Messen für Tote ein Ablass bewirkt und damit der Aufenthalt im Fegefeuer verkürzt werden.

Im Fegefeuer wird der Verstorbene nach dem Tod auf den Himmel vorbereitet, in dem er noch zeitliche Sündenstrafen abbüßt und von durch Sünde bedingten Unreinigkeiten gereinigt und geläutert wird.

Die Heiligen können angerufen und um Beistand und Fürsprache bei Gott gebeten werden. Auch für bereits Verstorbene im Fegefeuer kann diese Fürsprache erbeten werden. Die Heiligen und selig Gesprochenen sind zudem Vorbilder im Glauben, denen es nachzueifern gilt.

Die Gottesmutter Maria war sündlos und lebenslänglich Jungfrau und ist, ebenso wie Jesus, in den Himmel aufgefahren.

Bei der Eucharistie (Abendmahl) werden Hostie und Wein durch die „Wandlung“ ganz real in den Leib und das Blut Christi verwandelt und durch den Priester, unblutig“ als Messopfer, in Anlehnung an das einmalige Opfer Christi auf Golgatha, dargebracht.

Der hierfür besonders geweihte Priester hat einen Mittlerdienst zwischen den Gläubigen und Gott.

Die Kirche wird als „allein selig machende Mittlerin“ und „heilsnotwendig“ angesehen, ohne die „nichts geht“.

Der Papst ist der Nachfolger des Apostel Petrus und Stellvertreter Christi auf Erden und damit Oberhaupt der Kirche. Was er verlautet ist verbindliche Lehre. Dogma der Unfehlbarkeit in Lehraussagen.

Dingen wie Weihwasser und Reliquien wird eine segensreiche Wirkung zugesprochen.

Die Ehe ist ein Sakrament. Empfängnisverhütung ist nicht erlaubt, weil sexuelles Tun ausschließlich der Zeugung von Kindern dient. Erlaubt ist allerdings das Nutzen von Tagen an denen eine Empfängnis nicht möglich ist (auch als „römisches Roulett“ apostrophiert).

Neben der Bibel gibt es die „Tradition“, das sind Dogmen, Konzilsbeschlüsse, päpstliche Verlautbarungen, Aussagen der Kirchenväter usw., die ebenfalls verbindliche Glaubensgrundlage ist. Mit dieser wird die Bibel gewissermaßen „fortgeschrieben“.

Jetzt die evangelische Sichtweise:

Der Mensch ist ein durch und durch verlorener Sünder (durch den Sündenfall von Natur aus von Gott getrennt), in dem deshalb nichts Gutes ist und der allein aus dem Glauben an Jesus Christus, aus Gnade, gerettet wird, weshalb alle „guten Werke“ nichts nützen. (Dass der Glaube ohne Werke trotzdem tot ist, bedeutet, dass der Glaube wertlos bleibt, wenn er den Menschen nicht so verändert, dass er an seinem Tun – Glaubensfrüchte - erkennbar wird.
)
Für „selig“ und „heilig“ Gesprochene gilt genau dasselbe. Sie können allenfalls begnadigte Sünder sein und haben für die Lebenden deshalb keinerlei Nutzen. Dass „ Verstorbene“ nicht angerufen werden dürfen, ist dabei noch mal eine andere Sache.

Insoweit kann es auch keinen „Kirchenschatz“ geben.

Maria war ein sterblicher und sündiger Mensch, wie wir alle. Jesus hatte leibliche Brüder und Schwestern. Maria war demnach keine „ewige Jungfrau“. Über sie wird in der Bibel auch nichts berichtet, wodurch ihr eine besondere Heils- oder Mittlerrolle zukäme.

Das Abendmahl ist ein Gedächtnismahl, das seine Wirkung als Leib und Blut Christi beim Essen und Trinken entfaltet, wenn man dies im Glauben gelten lässt.

Unser Hohepriester, der uns vor Gott vertritt, ist Jesus selbst, den wir, ebenso wie den himmlischen Vater, jederzeit im Gebet anrufen dürfen, weshalb es keiner zusätzlichen Mittlerdienste durch Priester, Kirche oder Heilige bedarf.

Im Übrigen gibt es das allgemeine Priestertum der Gläubigen, wonach diese ihren Mitchristen auch Gottes Vergebung zusprechen können. Die Gemeinde hat zudem eine Kontrollfunktion und prüft am Wort der Bibel, ob die Verkündigung schriftgemäß ist.

Petrus hatte keine Nachfolger.

Ein Fegefeuer gibt es nicht. Wenn wir durch den Glauben gerecht gesprochen sind und im Buch des Lebens stehen, reicht das. Es gibt dann nichts mehr, was uns von Gott trennen kann.

Weihwasser, Reliquien usw. sind Gegenstände eines magischen Denkens und damit Aberglauben.

Die Ehe ist kein Sakrament, sondern die von Gott gesegnete Verbindung von Mann und Frau, wobei Kinder ein Geschenk Gottes, aber nicht ausschließlicher Sinn der Ehe sind.

Die Kirche ist die (auch organisatorische) Gemeinschaft der Gläubigen, in der das Evangelium verkündet und die Sakramente verwaltet werden.

Allein die Bibel ist, als das Wort Gottes, verbindlich.

Die entscheidenden Unterschiede zwischen beiden Konfessionen sind zum einen das Menschenbild und zum anderen die Rolle der Kirche.

Aus dem Menschenbild der katholischen Theologie resultiert eine „Werkgerechtigkeit“, bei der persönliche Anstrengungen eine Rolle spielen. Durch die Reformation wurde die biblische Wahrheit zutage gefördert, wonach die Gerechtigkeit* allein aus dem Glauben, ohne zusätzliche eigene Verdienste, kommt.

Das ist ja das Großartige am Christentum, dass wir hier alles geschenkt bekommen und nur „ja“ sagen müssen!

(*Mit „gerecht“ und „Gerechtigkeit“ ist der Zustand gemeint, in dem man vor Gott bestehen und das ewige Leben erlangen kann.)

Die Kirche wird im katholischen Bereich, als Verbindungsstück zwischen Himmel und Erde, als eine Art “himmlischer Ableger“, angesehen, wobei sich die Amtshandlungen des Klerus bis in die jenseitige Welt hinein und damit auf das Heil der Gläubigen auswirken.

Im evangelischen Bereich gilt „allein Jesus Christus“. Im katholischen Bereich „Jesus Christus und die Kirche“.

Wenn bereits hier Unterschiede bestehen, kommt es von Anfang an zu unterschiedlichen Weichenstellungen, die am Ende zu unterschiedlichen bis gegensätzlichen Wertsystemen, Sicht- und Verhaltensweisen führen.

Einigkeit besteht bei beiden Konfessionen hinsichtlich des Glaubensbekenntnisses (auch wenn in diesem die Kirchen unterschiedlich bezeichnet werden), dem Vaterunser, den Zehn Geboten, der Liebe und Gnade Gottes, der kirchlichen Feiertage und ähnlichem, wobei die eigentlich zentralen Fragen unberücksichtigt bleiben.

Das ist mit ein Grund, warum auch kein gemeinsames Abendmahl möglich ist. (Dass dieses vom „Kirchentagsvolk“ immer wieder gefordert wird, zeigt lediglich, wie wenig diesem die jeweiligen Glaubensgrundlagen bekannt sind.)

Der ÖKT erinnert unter diesen Umständen, an einen „gemeinsamen Parteitag“ der „großen Volksparteien“, bei dem man feststellt, dass man sich zum Grundgesetz und zur freiheitlich demokratischen Grundordnung bekennt, womit die Gemeinsamkeiten schon aufhören.

Nun zum Zustand in dem sich der Christliche Glaube befindet:

Dieser zeigte sich besonders in der, auf den „Kirchentagen“ anzutreffenden „Vielfalt“. So auch wieder beim ÖKT.

Entsprechend war dieser dann auch mehr vom Umweltschutz, von sozialen Fragen, vom Zeitgeist und von politisch korrekten Themen geprägt. Vor allem der Homosexuellenszene wurde breiter Raum zur Selbstdarstellung eingeräumt, wobei Themen, wie die Abtreibung, weitgehend unberücksichtigt blieben.

Dabei soll nicht übersehen werden, dass eine solche Veranstaltung auch positive Seiten haben kann. In einer religiös geprägten Atmosphäre, die sich im weitesten Sinne an christlichen Werten orientiert und christliche Tugenden pflegt, ins Gespräch zu kommen, (und „Spaß zu haben“, wie von dazu Befragten geäußert wurde) ist in jedem Fall besser, als sich zu streiten und zu bekämpfen.

Aber ob das reicht?

Denn im Evangelium geht es um mehr, als um moralische und ethische Allgemeinplätze, politischer Korrektheit, einer unverbindlichen „Spiritualität“, Beliebigkeit und der Pflege christlichen Brauchtums und daraus resultierender „religiöser Gefühle“.

In Evangelium geht es um sehr ernste Dinge, mit denen man es genau nehmen muss:

Um Sein oder Nichtsein, um ewiges Leben oder ewigen Tod, um Kampf und Überwinden. Um Licht und Finsternis. Um Umkehr und Besinnung. Um Mission. Um Jesus Christus als den einzigen Weg zu Gott und um die Feindschaft der Welt, die man sich eben wegen dieses Bekenntnisses zuzieht.

Aber davon war und ist man weit entfernt.

Ein Kirchentag ist auch kein Ort, um andere Religionen aufzuwerten und deren „Schätze zu entdecken“ um am Ende festzustellen, dass alle Religionen zu Gott führen. Dieses Mal fühlte man sich dem Islam verbunden, wobei man es mit der mehr als nur fragwürdigen These hielt, dass Christen und Muslime an denselben Gott glauben.

Von interreligiösen Gebeten, einem „christlich-muslimischen Kirchentag“ und von „tieferen Einsichten in den Christlichen Glauben, durch Kennenlernen des Islam“, war die Rede. Letzteres könnte der Fall sein, wenn dadurch die Unvereinbarkeit beider Religionen und damit die Einmaligkeit und der Wert des Glauben an Jesus Christus erkannt würde – aber das war damit wohl nicht gemeint.

Die Solidarität mit muslimischen Mitbürgern ist zweifellos ein christliches Anliegen. Unchristlich wird es dann, wenn Solidarität mit Anpassung und dem Verwischen fundamentaler Gegensätze verwechselt wird, weil das letztlich auf Unterwerfung hinausläuft.

Ein „fröhlicher Kirchentag“, als der er bezeichnet wurde, bei dem es unverbindlich und lustig zugeht, bei dem sich jeder das „mitnehmen“ kann, was er zum Zusammenbasteln seiner eigenen Religion benötigt, ist kein Kirchentag, der diesen Namen verdient, womit überhaupt nichts gegen fröhliche Veranstaltungen gesagt sein soll.

Die Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, die keinesfalls ein Kind von Traurigkeit, aber auch eine gläubige Katholikin ist, verglich den ÖKT mit einer „ökumenischen Kirmes“.

Abschließend noch ein biblisches Wort:

So ermahne ich dich inständig vor Gott und Christus Jesus, der da kommen wird zu richten die Lebenden und die Toten, und bei seiner Erscheinung und seinem Reich:
Predige das Wort, steh dazu, es sei zur Zeit oder zur Unzeit; weise zurecht, drohe, ermahne mit aller Geduld und Lehre.
Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen werden; sondern nach ihren eigenen Gelüsten werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach denen ihnen die Ohren jucken, und werden die Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zukehren.
Du aber sei nüchtern in allen Dingen, leide willig, tu das Werk eines Predigers des Evangeliums, richte dein Amt redlich aus.
2. Timotheus 4, Verse 3 – 5

Damit ist eigentlich alles gesagt. Es bedarf dazu keiner weiteren Kommentierung.

Meine Hoffnung ist, dass sich am Ende auch dieses Wort neuerlich bestätigt:

Und ich will übriglassen siebentausend in Israel, alle Knie, die sich nicht gebeugt haben vor Baal, und jeden Mund, der ihn nicht geküsst hat.
1. Könige 19, 18

Er sprach: Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind!
Und Elisa betete und sprach: HERR, öffne ihm die Augen, dass er sehe!
Da öffnete der HERR dem Diener die Augen, und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her.
2. Könige 6, Verse 16 und 17

Eines der roten Fäden, die sich durch die Bibel ziehen, ist der Abfall vom Glauben und die ständig fortbestehende Konfliktsituation zwischen dem Glauben an den lebendigen Gott und dem Götzendienst. In diesem Kampffeld stehen wir ebenfalls, wenn wir mit dem Glauben ernst machen.

Wir können dabei darauf vertrauen, dass Gott stärker ist und dass viel mehr auf Seiner Seite und damit auch auf unsere Seite stehen, als wir vermuten.


Jörgen Bauer

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