| Diskriminierung als Schlagwort(13.07.2011) Es gibt Worte, deren inflationärer Gebrauch meinen Unmut erregt. Das sind Begriffe wie „Diskriminierung“, „Benachteiligung“, „Rollenbilder“, „Integration“, „aufarbeiten“ usw.
Was muss bei uns nicht alles „aufgearbeitet“ werden! „Aufarbeiten“ kann man zum Beispiel liegen gebliebene Post, den Müll in der Recyclinganlage oder abgewetzte Polstermöbel.
In neuerer Zeit wird „Aufarbeiten“ aber bevorzugt als Synonym für die Bewältigung von Problemen oder traumatischen Erlebnissen verwendet, wofür mir dieser Begriff allerdings weniger geeignet erscheint.
Besonders beliebt ist „Diskriminierung“. Ein mittlerweile abgedroschener Begriff, der bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit verwendet wird, mit der Folge, dass er nichtssagend geworden ist.
Der Begriff „Diskriminierung“ wird, ebenso wie „Benachteiligung“, vermehrt auch dann gebraucht, wenn es, aufgrund unterschiedlicher Entwicklungen oder unterschiedlichen Lebensläufen, zu wirklichen oder auch nur vermeintlichen „Ungleichheiten“ kommt, wie sie dem natürlichen Lauf der Dinge entsprechen und damit keine Diskriminierung im ursprünglichen Sinn, des Wortes „Diskriminierung“, sind.
Einer Zeitungsmeldung zufolge, will Telekom die Zahl der Frauen im Vorstand von null auf zwei steigern.
Dass war der Anlass dafür, dass sich ein Kommentator unserer Tageszeitung, unter der Überschrift
„Es gibt nur wenige Frauen, die sich für Naturwissenschaften begeistern“,
darüber beklagte, „dass der Blick in die Mensen vieler technischer Universitäten zeige, dass technische Berufe wohl weiterhin Männerdomäne bleiben, weil sich jahrzehntelang gelebte Rollenbilder offenbar nicht einfach beseitigen lassen.
Dieses ‚Problem’ ließe sich nicht dadurch lösen, dass Telekom jetzt die Zahl der Frauen im Vorstand von null auf zwei steigern wolle. Dadurch, dass Frauen technische Berufe offenbar nicht schmackhaft gemacht werden, obwohl hier ein hoher Bedarf mit guten Verdienstmöglichkeiten bestehe, ‚droht’ eine Diskriminierung durch die Hintertür“.
Aus diesem Kommentar wird erkennbar, dass der Verfasser voll auf den, linken Ideologien entsprungenen, Genderismus abgefahren ist, dem es um die Gleichmacherei der Geschlechter, unter Negierung natürlicher geschlechtsspezifischer Eigenheiten, geht.
Denn es muss gefragt werden, wieso hier „Rollenbilder“ - die demnach nur „anerzogen“ sein können – und „Probleme“ und „Bedrohungen“ vorliegen.
Und was noch schlimmer ist: Warum kann man die Menschen nicht einfach so leben lassen, wie sie es wollen, warum die ständigen Umerziehungsversuche? Warum die ständige ideologisch gefärbte Beeinflussung?
Welches Recht haben der Staat und willfährige Medien, den Menschen vorschreiben zu wollen, wie sie zu leben und die Dinge „richtig“ sehen haben?
Und genau das klingt hier an. Denn das Ziel der „Umerziehung“ ist es ja, Frauen so umzuformen, dass sie Interesse an technischen Berufen bekommen (und umgekehrt Männer an Berufen, die bislang überwiegend von Frauen ausgeübt wurden).
Als ich kürzlich in einer Schule war, hing dort eine Einladung zu einer Veranstaltung, an der nur diejenigen teilnehmen konnten, die sich bei dem vorangegangenen Berufsorientierungspraktikum für einen Beruf interessiert hatten, der nicht dem herkömmlichen „Rollenbild“ entsprach.
Also Jungen sollten sich beispielsweise für eine Tätigkeit als Kindergärtner und Mädchen für eine als Automechaniker interessieren.
Ich sehe in so etwas eine unzulässige und ungehörige Manipulation, bei der ich als Elternteil energisch protestieren würde.
Wie ich aus nächster Nähe, im engeren Umfeld, beobachten konnte, ist es tatsächlich so, dass Mädchen andere Interessen als Jungen haben. So sind Jungen, ohne dazu angeregt worden zu sein, „ganz wild“ auf technische Dinge, während sich Mädchen mehr für die „schöngeistigen" und lebendigen Dinge interessieren.
Und zu Beidem gibt es bereits im Alltag jede Menge Anregungen, weshalb man darauf nicht noch gesondert mit der Nase gestoßen werden muss. Da gibt es kein „Rollenverständnis“ im Sinne eines, wie auch immer, angetrimmten Verhaltens!
Es gibt demnach natürliche geschlechtsspezifische Begabungen und Interessen, an denen es nichts zu manipulieren gibt. Und wenn sich eine Frau für Technik interessiert und ein Mann für Säuglingspflege, was es auch gibt, dann sollen sie doch einen entsprechenden Beruf ergreifen!
Was nicht sein darf und kann ist, Frauen in technische Berufe zu nötigen, nur weil irgendwelche ideologisch infiltrierte Theoretiker eine bestimmte Quote erfüllt sehen möchten. Beruf kommt immer noch von „Berufung“ und nur wer „berufen“ ist, kann in seinem
Beruf zufrieden und damit auch erfolgreich sein.
Offensichtlich ist aber eine fehlende Nötigung, vom Kommentator als „fehlende Schmackhaftmachung“ umschrieben, bereits eine „Diskriminierung“. Und die „Bedrohung“ besteht lediglich darin, dass zu wenig Frauen technische Berufe ergreifen.
Aber wer wird damit konkret bedroht?
Drohen etwa Versorgungsengpässe, weil es an Frauen als Automechaniker, Klempner, Heizungsmonteure, Elektriker usw. fehlt?
Eine „Bedrohung“ könnte allenfalls dann vorliegen, wenn hinter der „Schmackhaftmachung“ massive wirtschaftliche Interessen stehen, dadurch bedingt, dass ähnlich, wie zu Zeiten des 2. Weltkrieges, zu wenig Männer zur Verfügung stehen, weil die sich alle im Krieg befinden.
Und noch etwas anderes ist sehr verräterisch, nämlich dass der Mann, und damit der technische Beruf, offensichtlich als „höherwertiger“ als die Frau mit ihren herkömmlichen weiblichen Tätigkeiten angesehen wird.
Die „Gleichberechtigung“ besteht demnach darin, die Frau zu einem Mann „aufzuwerten“.
Das wird den verbissenen Gleichmachern möglicherweise gar nicht bewusst. Aber es muss so sein, sonst würde nicht laufend versucht werden, die Frau auf das „höhere männliche Niveau“ zu heben. Gleichberechtigung demnach als „Vermännlichung „ der Frau?
Aber warum soll die Frau von Natur aus weniger wert sein, wovon die Verfechter einer gleichmacherischen Gleichberechtigung offensichtlich ausgehen, wenn sich die „Gleichberechtigung“ ausschließlich am Mammon, nämlich den Verdienstmöglichkeiten in abhängiger Beschäftigung (und vielleicht noch an der Macht, die man über andere haben kann) orientiert, wobei andere Werte negiert werden. Hier gälte es zuerst einmal anzusetzen!
Die kollektive Verblödung in Sachen Gender treibt aber auch andernorts seltsame Blüten:
In einer Glosse unter der Überschrift „Gleicher geht’s nicht“, war zu lesen, dass es in Stockholm einen Kindergarten gibt, der die Geschlechter abgeschafft hat. Es gibt kein „sie“ und kein „er“, alles ist nur noch „es“. Gemacht wird das, um endlich die totale Gleichberechtigung zu erreichen. Dazu gehört, dass die Kinder schon früh darüber aufgeklärt werden, dass man auch schwul, lesbisch, bi- und transsexuell sein kann.
Der Verfasser meint, dass es Pippi Langstrumpf in einem solchen Kindergarten keine Minute ausgehalten hätte, und bei der Zeitung fragt man sich, wer den armen Kleinen später mal den Therapeuten bezahlt.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, außer vielleicht die Erkenntnis, dass der gottferne Mensch tatsächlich in tiefste und bislang nicht für möglich gehaltene Finsternis fallen kann.
Was hilft, dem gesunden Menschenverstand aufzuhelfen, ist eine Passage aus den Sprüchen Salomos, Altes Testament, unter der Überschrift
„Lob der tüchtigen Hausfrau“:
Wem eine tüchtige Frau beschert ist, die ist viel edler als die
köstlichsten Perlen.
Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen, und Nahrung
wird ihm nicht mangeln.
Sie tut ihm Liebes und kein Leid ihr Leben lang.
Sie geht mit Wolle und Flachs um und arbeitet gerne mit
ihren Händen.
Sie ist wie ein Kaufmannsschiff; ihren Unterhalt bringt sie
von ferne.
Sie steht vor Tage auf und gibt Speise ihrem Hause, und
dem Gesinde, was ihm zukommt.
Sie trachtet nach einem Acker und kauft ihn und pflanzt
einen Weinberg vom Ertrag ihrer Hände.
Sie gürtet ihre Lenden mit Kraft und regt ihre Arme.
Sie merkt, wie ihr Fleiß Gewinn bringt; ihr Licht verlischt
des Nachts nicht.
Sie streckt ihre Hand nach dem Rocken, und ihre Finger
fassen die Spindel.
Sie breitet ihre Hände aus zu dem Armen und reicht ihre
Hand dem Bedürftigen.
Sie fürchtet für die Ihren nicht den Schnee; denn ihr ganzes
Haus hat wollene Kleider.
Sie macht sich selbst Decken; feine Leinwand und Purpur
ist ihr Kleid.
Ihr Mann ist bekannt in den Toren, wenn er sitzt bei den
Ältesten des Landes.
Sie macht einen Rock und verkauft ihn, einen Gürtel gibt
sie dem Händler.
Kraft und Würde sind ihr Gewand, und sie lacht des
kommenden Tages.
Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und auf ihrer Zunge
ist gütige Weisung.
Sie schaut, wie es in ihrem Hause zugeht, und isst ihr
Brot nicht mit Faulheit.
Ihre Söhne stehen auf und preisen sie, ihr Mann lobt sie:
»Es sind wohl viele tüchtige Frauen, du aber übertriffst sie alle.«
Lieblich und schön sein ist nichts; ein Weib, das den HERRN
fürchtet, soll man loben.
Gebt ihr von den Früchten ihrer Hände, und ihre Werke sollen
sie loben in den Toren!
Sprüche 31, Verse 10 – 31
Während meines Berufsleben, in einem Beruf, der mit dem christlichen Glauben nichts am Hut hatte, nahm ich an zahlreichen psychologisch unterlegten Schulungen und Seminaren teil, bei denen es einmal auch um die Unterschiede zwischen Männern und Frauen ging.
Hier wurde unter anderem dargelegt, dass die Männer mehr fürs Grobe und die Frauen mehr fürs Schöne und damit Trägerin der Kultur sind, weshalb man beispielsweise schon beim Betreten eines Hauses spürt, ob eine Frau im Haus ist oder nicht.
Auch zeigten Männer und Frauen unterschiedliche Verhaltens- und Reaktionsmuster. Männer schlössen sich schneller zu „Kumpaneien“ zusammen, während sich Frauen gegenseitig als Rivalinnen wahrnähmen.
Gleichberechtigung kann deshalb eigentlich nur darin bestehen, dass Männer und Frauen den gleichen Wert und ihre Meinungen und unterschiedlichen Wesensarten das gleiche Gewicht haben, weil beides für unser Leben unabdingbar ist.
Der Abschnitt es den Sprüchen ist so ein gelungenes Beispiel für Gleichberechtigung.
Nachdem die Vielfalt dessen, was das menschliche Leben ausmacht, für nur ein Geschlecht
offensichtlich eine zu große Last wäre, hat der Schöpfer dies auf zwei Geschlechter verteilt, damit sich diese zu einem Ganzen ergänzen.
Jörgen Bauer
|